Für Oberbürgermeister Dirk Elbers und die Fraktionen von CDU und FDP haben Autos und Tiefgaragen weiterhin Vorrang vor einer lebenswerten begrünten Innenstadt. Dies hat der heutige Kahlschag von 13 Bäumen auf dem Martin-Lutherplatz eindrucksvoll bewiesen. Obwohl noch nicht endgültig feststeht, ob die geplante Tiefgarage überhaupt gebaut wird und gegen den einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung schaffen Politik und Stadtverwaltung Tatsachen.
Zwar sollen wieder viele Bäume gepflanzt werden, aber diese werden den Verlust der großen und alten Bäume erst sehr langfristig ausgleichen - wenn überhaupt. Denn der Trend geht schon seit Jahren zu pflegeleichten, kleinen und kompakten Bäumen mit geringem Laubwurf: Kugelplatane oder Säulenahorn. Bäume sind nur noch Dekoration für Großbauten, sie dürfen die Fassade nicht verdecken.
Grün in der Stadt verbessert das Stadtklima und erzeugt saubere Luft. Dies ist wichtig, da Stickoxide und Feinstaubbelastungen eine zunehmende Gesundheitsgefahr sind. Auch in Düsseldorf werden regelmäßig die Grenzwerte überschritten. Bäume und Sträucher bremsen den Wind, Staub und Ruß setzen sich auf Blättern und am Boden ab. Sie werden nicht wieder aufgewirbelt und der nächste Regen spült die Schadstoffe fort.
Ohne Bäume wäre ein Aufenthalt in unseren Städten nicht sehr angenehm: Hitze und Trockenheit würden uns jeden Einkaufsbummel verleiden. Durch das große Blätterdach spenden die Bäume viel Schatten, ihre Verdunstungsleistung kühlt die Luft in der Umgebung.