Ausstellung "Kirchliche Umweltgruppen in Karl-Marx-Stadt"

Durch den Ausbau der Industrie in der DDR wurde das Thema des Umweltschutzes und der Umweltverschmutzung immer mehr ins Zentrum gesellschaftlicher Auseinandersetzungen gerückt. Es bildeten sich Gruppen, die gegen Wasserverschmutzung, Smog und Baumsterben angehen und gleichzeitig ein Umdenken in der Industrie- und Gesellschaftsplanung der DDR anregen wollten. Die Regierung betrachtete diese als staatsfeindliche, oppositionelle Gruppierungen und ging gegen Bildung und Aktivitäten vor. So protokollierte die Staatssicherheit über Umweltschützer in Karl-Marx-Stadt: "Durch die angeführten Aktivitäten der Verdächtigen ist nicht auszuschließen, dass diese versuchen, die [...] Zusage zur Mitarbeit der Blindenschule [...] als Deckmantel dafür zu nutzen, ihre negativ-feindlichen Einstellungen zur Umweltschutzproblematik getarnt weiter zu forcieren." Bereits Überwinterungshilfen für Igel galten als verdächtige Aktivitäten.

Die Kirchen boten dabei einen gewissen Schutzraum, in dem sich Umweltgruppen organisieren, sich untereinander vernetzen und publizieren konnten, um eine möglichst große Anzahl an Personen auf das Thema der drohenden Umweltkatastrophe aufmerksam zu machen.

Die vom Umweltzentrum der Stadt Chemnitz - Partnerstadt von Düsseldorf - konzipierte Ausstellung schildert mit eindrucksvollen Zeitdokumenten und Fotos die Entstehung der Umweltbewegung während der DDR und ihre Arbeit im Schutz der Kirche bis zur Gründung des Umweltzentrums Chemnitz im Jahr 1990.

Die BUND Kreisgruppe Düsseldorf zeigt in Kooperation mit der VHS Düsseldorf diese Ausstellung vom 14. September 2016 bis zum 7. Oktober 2016 im Foyer des Weiterbildungszentrums (VHS) am Hauptbahnhof.

Schirmherr der Ausstellung ist Oberbürgermeister Thomas Geisel.

Ausstellungseröffnung

Oberbürgermeister Thomas Geisel eröffnet die Ausstellung in Anwesenheit des Leiters des Chemnitzer Umweltzentrums - Manfred Hastedt - am 14. September 2016 um 12:30 Uhr im Foyer des Weiterbildungszentrums (VHS) am Hauptbahnhof.

Vortrag

Manfred Hastedt - Leiter des Umweltzentrums Chemnitz - berichtet am 14. September 2016 um 18:30 im Weiterbildungszentrum (VHS) am Hauptbahnhof von seinen Erfahrungen als Umwelt- und Naturschützer in der DDR. 

Der Eintritt ist frei.



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