Wenn Gänse und Enten am Unterbacher See vergrämt werden sollen, müssen sie geeignete Ausweichplätze am Elbsee finden. Doch die sind in Gefahr.
Wasservögel, insbesondere Gänse und Enten, sind für das Auftreten von Zerkarien am Unterbacher See verantwortlich. Mit ihrem Kot verbreiten sie die lästigen Saugwürmer, deren Larven die so genannte "Badedermatitis" hervorrufen. Nun sollen sie mit Netzen ferngehalten und an andere Futterplätze, z.B. den Elbsee, gelockt werden.
Alfred Leisten, Vogelexperte des NABU Düsseldorf, betont: "Der Elbsee hat sich zu einem einzigartigen Refugium für Wasservögel entwickelt". Seltene und gefährdete Arten wie Uferschwalben oder Trauerseeschwalben brüten dort regelmäßig. Die relative Störungsarmut in der Vergangenheit kam den Vögeln sehr zu Gute.
Doch ob die Vögel sich dort auch in Zukunft wohlfühlen werden, ist derzeit nicht sicher. Die zunehmende wilde Nutzung des Elbsees trotz Badeverbot, besonders aber die zukünftig geplante Wassersport-Nutzung könnte die Wasservögel auch vom Elbsee vertreiben. Seit der Elbsee nach Beendigung des Kiesabbaus wieder zugänglich ist, nehmen die Störungen zu. Gänse vom Elbsee haben sich inzwischen auf Äcker in Hilden verzogen und fressen dort zum Ärger der Landwirte.
Die Naturschutzverbände BUND und NABU fordern daher ein Gesamtkonzept für den Unterbacher See, den Elbsee und den Menzelsee - wie im Landschaftsplan festgesetzt. Darin müssen ökologische Aspekte eine wesentliche Rolle spielen. "Damit der Elbsee als Ausweichquartier für die Wasservögel vom Unterbacher See dienen kann, sollte beispielsweise das Nordufer beruhigt und für Boote gesperrt werden.", so Michael Süßer, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Düsseldorf.