22. Juni 2012

Wellness-Oase am Elbsee vor dem Aus?!

Für die Wellness-Oase am Elbsee soll eine Steganlage über dem Wasser gebaut werden. Diese wird von der Stadtverwaltung nicht genehmigt, da der Landschaftsplan bauliche Anlagen im Landschaftsschutzgebiet Elbsee verbietet und die Voraussetzungen für eine Ausnahmegenehmigung nicht erfüllt sind. Der BUND grüßt diese Entscheidung. Die Steganlage ist mit dem Schutz des Elbsees als Lebensraum für störungsempfindliche Vogelarten nicht vereinbar. Eine Änderung des Landschaftsplans, um die Anlage dennoch genehmigen zu können, lehnt der BUND grundsätzlich ab.

Gemeinsame Position des BUND und NABU zur geplanten Steganlage: Download

24. August 2010

Erfolg des BUND - Elbsee ist Naturschutzgebiet

Offene Schotterflächen charakterisieren den Elbsee

Am 14. August 2010 hat die Stadt Düsseldorf den nördlichen Teil des Elbsees als Naturschutzgebiet ausgewiesen - ein Erfolg des BUND!
Bereits im Jahr 2008 stellte die Kreisgruppe den Antrag, den gesamten Elbsee als Naturschutzgebiet auszuweisen. Gleichzeitig forderte sie die Erstellung eines Gesamtkonzepts, wie im Landschaftsplan vorgesehen. Als Grundlage für das Gesamtkonzept erstellte die Firma Ökoplan im Jahr 2009 ein Gutachten. Darin empfehlen die Planer, den nördlichen Teil des Elbsees aufgrund seiner besonderen Bedeutung für die Biotopfunktion und dem Vorkommen seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten als Naturschutzgebiet auszuweisen.
Nachdem im heißen Sommer 2010 die illegale Badenutzung am Elbsee stark zugenommen hat, hat die Stadtverwaltung durch die einstweilige Sicherstellung als NSG die Rechtsgrundlagen geschaffen, um gegen illegale Nutzer besser vorgehen zu können. Konnten die Ordnungskräfte bisher nur das Badeverbot kontrollieren, ist jetzt auch das Betreten der Landschaft außerhalb der Wege verboten. Der BUND begrüßt die schnelle Ausweisung als Naturschutzgebiet. Allerdings gibt es weiter Pläne der Stadt Düsseldorf, im jetzt ausgewiesenen NSG eine Kanu-Regattastrecke einzurichten. Diese Pläne lehnt der BUND strikt ab.

23. Juli 2010

Kanu-Rennstrecke am Elbsee nicht naturverträglich

Röhricht am Nordufer des Elbsees

BUND fordert Vorrang für Naturschutz im nördlichen Teil des Sees.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. begrüßt grundsätzlich die Erstellung eines Gesamtkonzepts für den Elbsee. Die am besonders schützenswerten Nordufer des Sees vorgesehene Kanu-Rennstrecke ist aber mit der gleichzeitigen Ausweisung als Naturschutzgebiet nicht vereinbar. Zudem besteht in Düsseldorf kein Bedarf für eine Kanu-Regattastrecke.

Die Stadt Düsseldorf hat heute ein Nutzungskonzept für ein verträgliches Miteinander von Naturschutz, Sport- und Freizeitnutzung am Elbsee vorgestellt. Der BUND begrüßt grundsätzlich die Erstellung dieses Nutzungskonzepts, insbesondere die Ausweisung des nördlichen Elbsees als Naturschutzgebiet. „Das Nordufer mit seinen Röhrichten, Uferweiden-Gehölzen und Steilufern ist ein bedeutender Brutlebensraum für störungsempfindliche Vögel wie Teichrohrsänger, Wasserralle und Uferschwalbe.“ betont Michael Süßer, Sprecher des BUND Düsseldorf. Die Einrichtung einer über 1.000 m langen Kanu-Rennstrecke in nur 75 m Abstand zum Ufer würde aber zu einer dauerhaften Störung des gesamten Nordufers führen. Dies bestätigen auch das Gutachten der Firma Ökoplan zum Gesamtkonzept sowie die Stellungnahme des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV).

Die in Düsseldorf und Hilden ansässigen Kanu-Vereine haben nach eigener Aussage keinen Bedarf an einer Kanu-Regattastrecke am Elbsee. Nicht alle Vereine betreiben Kanu-Rennsport. Für die Leistungssportler sind die Bedingungen am Elbsee ungeeignet. Die vorhandenen Trainingsmöglichkeiten am Rhein sowie an den Regattastrecken in Duisburg, Essen und Köln seien ausreichend.

5. September 2008

BUND beantragt die Ausweisung des Elbsees als Naturschutzgebiet

Wassersport soll auch im NSG weiterhin möglich sein.

Heute hat der BUND in einem Schreiben an Oberbürgermeister Dirk Elbers die Ausweisung des Elbsees als Naturschutzgebiet beantragt. Das Vorkommen seltener und teilweise vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten und der einzigartige ökologische Zustand des Elbsees rechtfertigen die Unterschutzstellung.

Flussregenpfeifer und Kiebitze brüten auf der neu entstandenen Insel, Teichrohrsänger bauen ihre Nester im Schilfröhricht und Uferschwalben graben Bruthöhlen in die sandigen Steilufer. Alle diese Vogelarten sind gefährdet und stehen daher auf der Roten Liste. Im nährstoffarmen und daher extrem klaren Wasser des Elbsees haben sich ausgedehnte unterseeische Wiesen von Armleuchteralgen entwickelt. Einige dieser Arten sind vom Aussterben bedroht, da sie auf besonders saubere Gewässer angewiesen sind. Die zunehmende unkontrollierte Nutzung des Gebiets durch Erholungssuchende und Wassersportler stellt eine Bedrohung des Lebensraums Elbsee dar. Störungsempfindliche Vogelarten werden aufgescheucht und verlassen ihre Nester, Zugvögel verbrauchen im Winter wertvolle Energie für den Weiterflug in ihre Winterquartiere.

"Das Naturschutzrecht sieht bei der Ausweisung von Naturschutzgebieten die Möglichkeit der Zonierung vor. Um den Wassersport in einem ökologisch vertretbaren Umfang am Elbsee weiterhin zu ermöglichen, sollten daher Zonen mit unterschiedlichem Schutzgrad ausgwiesen werden." erklärt Michael Süßer, Vorstand der BUND-Kreisgruppe Düsseldorf. Unabhängig von der Ausweisung als Naturschutzgebiet fordert der BUND ein Nutzungskonzept für den Elbsee, das insbesondere die ökologische Belastbarkeit des Gewässers berücksichtigt. Mit dem Beschluss des Landschaftsplans hat der Rat der Stadt Düsseldorf die Aufstellung eines Gesamtkozeptes für den Elbsee festgesetzt.

17. Juli 2007

Wohin mit den Wasservögeln?

Kanadagänse brauchen störungsarme Wiesen.

Wenn Gänse und Enten am Unterbacher See vergrämt werden sollen, müssen sie geeignete Ausweichplätze am Elbsee finden. Doch die sind in Gefahr. 

Wasservögel, insbesondere Gänse und Enten, sind für das Auftreten von Zerkarien am Unterbacher See verantwortlich. Mit ihrem Kot verbreiten sie die lästigen Saugwürmer, deren Larven die so genannte "Badedermatitis" hervorrufen. Nun sollen sie mit Netzen ferngehalten und an andere Futterplätze, z.B. den Elbsee, gelockt werden.

Alfred Leisten, Vogelexperte des NABU Düsseldorf, betont: "Der Elbsee hat sich zu einem einzigartigen Refugium für Wasservögel entwickelt". Seltene und gefährdete Arten wie Uferschwalben oder Trauerseeschwalben brüten dort regelmäßig. Die relative Störungsarmut in der Vergangenheit kam den Vögeln sehr zu Gute.

Doch ob die Vögel sich dort auch in Zukunft wohlfühlen werden, ist derzeit nicht sicher. Die zunehmende wilde Nutzung des Elbsees trotz Badeverbot, besonders aber die zukünftig geplante Wassersport-Nutzung könnte die Wasservögel auch vom Elbsee vertreiben. Seit der Elbsee nach Beendigung des Kiesabbaus wieder zugänglich ist, nehmen die Störungen zu. Gänse vom Elbsee haben sich inzwischen auf Äcker in Hilden verzogen und fressen dort zum Ärger der Landwirte.

Die Naturschutzverbände BUND und NABU fordern daher ein Gesamtkonzept für den Unterbacher See, den Elbsee und den Menzelsee - wie im Landschaftsplan festgesetzt. Darin müssen ökologische Aspekte eine wesentliche Rolle spielen. "Damit der Elbsee als Ausweichquartier für die Wasservögel vom Unterbacher See dienen kann, sollte beispielsweise das Nordufer beruhigt und für Boote gesperrt werden.", so Michael Süßer, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Düsseldorf.



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