BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


9. Dezember 2015

BUND zum Gaslaternen-Streit: „Klimaschutz beginnt vor der eigenen Haustür“

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte zur Fortschreibung des "Masterplanes Energieeffiziente Straßenbeleuchtung“ fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), beim lokalen Engagement für Klimaschutz und Energieeinsparung nicht nachzulassen.

„Klimaschutz beginnt vor der eigenen Haustür“, sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND-Landesverbandes. „Die Stadt Düsseldorf muss ihre CO2-Emissionen noch um weitere 75 Prozent verringern,  um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Da sind alle Bereiche gefordert, ihren Beitrag zu leisten.“ Das gelte auch für die Straßenbeleuchtung.

Allerdings vermisst der BUND in der aktuellen Auseinandersetzung um den Ersatz der Gasleuchten die notwendige  Sachlichkeit. „Auch das Klimaschutzargument ist nicht wirklich überzeugend“, so Michael Süßer, Sprecher der BUND-Kreisgruppe Düsseldorf. „ Zwar kann die Umstellung von Gasbeleuchtung auf LED eine Energieeinsparung von etwa 80 Prozent erbringen, dies ist aber nicht entscheidend für die städtische CO2-Bilanz.“ Angesichts von städtischen Kohlendioxid-Emissionen von jährlich etwa 4,8 Millionen Tonnen falle eine mögliche Reduktion durch den Ersatz der Gasleuchten von 13.000 Tonnen kaum ins Gewicht.

Nach Ansicht des BUND sind durch andere Maßnahmen schnellere, kostengünstigere und effizientere Erfolge beim Klimaschutz zu erzielen.  Der BUND wünscht sich zum Beispiel ein stärkeres städtisches Engagement bei der Reduktion der verkehrsbedingten Treibhausgas-Emissionen. Der Verkehr ist in Düsseldorf für einen jährlichen CO2-Ausstoß von etwa 1,1 Millionen Tonnen verantwortlich. Auch müsse die energetische Sanierung  der Gebäude -  auch der städtischen - beschleunigt werden.

Langfristig müsse aber auch die Straßenbeleuchtung CO2-neutral werden. Dabei sollte nach BUND-Auffassung auch die Umstellung der Gaslaternen  auf den Betrieb mit Biogas geprüft werden. Es mache wenig Sinn, die anfallenden Bioabfälle in der Müllverbrennungsanlage zu verheizen. Vielmehr sollten sie als Rohstoff für die Biogasproduktion genutzt werden und so ihren Beitrag zur Substitution von fossilem Erdgas leisten.

Pressekontakt:

Dirk Jansen, Geschäftsleiter BUND NRW, T. 0211 / 30 200 522, www.bund-nrw.de
Michael Süßer, Sprecher der BUND Kreisgruppe Düsseldorf, 0211 / 99 61 372, www.bund-duesseldorf.de


Quelle: http://archiv.bund-duesseldorf.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/bund-zum-gaslaternen-streit-klimaschutz-beginnt-vor-der-eigenen-haustuer/