BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


15. Dezember 2016

BUND lehnt Süderweiterung der Zentraldeponie Hubbelrath ab / Vorhandene Deponiekapazitäten im Raum Düsseldorf sind ausreichend

Düsseldorf: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat große Zweifel am Bedarf für die von der AWISTA GmbH beantragte Süderweiterung der Zentraldeponie Hubbelrath. Auch der Naturschutzbeirat der Stadt Düsseldorf teilt diese Bedenken.

Im Ökologischen Abfallwirtschaftsplan für Siedlungsabfälle aus dem vergangenen Jahr bilanziert die Landesregierung ausreichend Kapazitäten auf genehmigten und in Betrieb befindlichen Deponien der beantragten Deponieklasse II. Nach Fertigstellung des Gaskraftwerkes Fortuna auf der Lausward werden künftig in Düsseldorf keine Abfälle aus der Kohleverbrennung mehr anfallen, die bisher in Hubbelrath deponiert wurden. Die Klimaschutzverpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland machen es außerdem erforderlich, dass die Kohleverbrennung im Rheinland in den nächsten Jahren deutlich zurückgefahren werden muss. Der BUND rechnet daher damit, dass im Regierungsbezirk Düsseldorf auch ohne die Deponie Hubbelrath ab dem Jahr 2020 eher Überkapazitäten an Deponieraum der Klassen I und II zu erwarten sind.

Die Schaffung zusätzlicher Deponiekapazitäten konterkariert zudem die Bemühungen zur Abfallvermeidung und zum weiteren Ausbau der Abfallverwertung. „Nur durch eine deutliche Begrenzung der Deponiekapazitäten kann ein zusätzlicher Anreiz zur Vermeidung und Verwertung von Abfällen geschaffen werden.“ betont Michael Süßer, Sprecher der BUND Kreisgruppe Düsseldorf.

Das Grundwasser im Gebiet der Deponie Hubbelrath befindet sich bereits heute in einem schlechten chemischen Zustand. Eine weitere Verschlechterung ist nach Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie verboten. Da Deponien grundsätzlich erhebliche Auswirkungen auf das Grundwasser haben können, ist dieser Aspekt besonders zu beachten. In den Antragsunterlagen wird allerdings an keiner Stelle Bezug auf die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie genommen. Da von der Altdeponie bereits jetzt negative Auswirkungen auf das Grundwasser zu vermuten sind, muss die Sanierung der Altdeponie Vorrang vor jeglicher Deponieerweiterung haben.

Pressekontakt:

Michael Süßer, Tel. 0211/302005-0, www.bund-duesseldorf.de


Quelle: http://archiv.bund-duesseldorf.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/bund-lehnt-suederweiterung-der-zentraldeponie-hubbelrath-ab/